Dienstag, 11. Oktober 2011 – 18:30 Uhr
Während die „Begleitarbeiten“ bereits seit fast 3 Wochen aktiv laufen, geht heute also auch das eigentliche Training in die heiße Phase!
Seit dem 7 Meilen Nachtlauf zu Zons hatte ich mein Trainingspensum arg vermindert und ab dem 30. September sogar ganz ausgesetzt.
Es folgten 11 ungewöhnliche Tage, ’normale‘ Tage, Urlaub.
Jetzt, endlich, schnüre ich mir wieder meine Laufschuhe: Projekt XX hat begonnen!
Eigentlich stünde heute Krafttraining auf dem Plan, aber zu Beginn ist alles noch etwas einfacher gehalten, daher habe ich mir einen lockeren 10km-Dauerlauf ausgesucht.
Diese erste Einheit würde jedoch zugleich der ‚Abschied‘ von meinen giftgrünen Asics Gel GT 2160 bedeuten: Nach über 900km hatten sie ihre Schuldigkeit mehr als getan. Würdige Nachfolger hatte ich mir bereits am Wochenende zugelegt.
Draußen hatte es erheblich abgekült. In der direkten Sonne war es zwar noch lauschig warm, an schattigen Stellen, oder wenn der Wind auffrischte, wurde es schlagartig kalt.
Daher entschloss ich mich dazu das dünnste Laufshirt (den Preis für den 2. AK-Platz von Zons) und darüber meine altbewährte Laufjacke zu tragen. Nicht die beste Wahl, wie sich schnell herausstellen sollte.
Ich trabte am Rheinufer entlang, hinein in einen gefälligen Sonnenuntergang. Nach 2 km bereits lief mir die Suppe den Rücken hinunter, so warm wurde es mir.
Die Jacke konnte ich aber erst zu Hause wieder ausziehen, denn in dem ultradünnen und superluftdurchlässigen Shirt, hätte ich mir auf der Stelle den Tod geholt… Klasse Auftakt, echt genial.
An der Wuppermündung tauchten einige Läufergrüppchen vor mir auf, die ich nach und nach auf dem Weg flussaufwärts der Dhünn entgegen überholte.
Mein Tempo war mit 4:30 bis 4:45min/km gut im Plan, vielleicht sogar schon etwas zu schnell, mein Puls siedelte sich jedoch im oberen Drittel an. Die fast 2 wöchige Pause mit den kleinen Gelagen beim McD und Belaz forderten also einen kleinen Tribut ein.
Ich öffnete den Reißverschluss der Jacke ein Stückchen und sofort schlug mir eine brüllende Körperhitze entgegen.
Jetzt ist halt wieder Herbst, da muss man sich erstmal an unbeständige Temperaturen gewöhnen. Etwas angestrengter, als geplant erreichte ich schließlich wieder meine Wohnung, dehnte die müden Muskeln ausgiebig durch und fragte mich, ob ich mich Anfang Januar auch so kaputt nach der ersten Einheit gefühlt hatte…
Sei’s drum:
9.15km in 41:15min ist für den Anfang nicht schlecht und in den nächsten paar Trainingseinheiten wird sich der Puls ebenfalls wieder in gewohnte Regionen bewegen, nur nichts überstürzen.
Vor mir liegen immerhin mehr als 150 Trainingseinheiten, verteilt auf 30 Trainingswochen.
– Zeit genug für Heldentaten!
In diesem Sinne,
Miep! Miep!


