Projekt XX: StrongmanRun 2012
Tag: 115 / Tapering, Tag 2 von 3
Wetter: 7°C und blauer Himmel, nur vereinzelt wolkig
Tapering ist grottenlangweilig, daher gibts heute einen kleinen Abstecher in meinen Berufsalltag.
Auf der Arbeit hatte ich heute nämlich einen besonderen Kunden.
Ein Versuchsgehöft im Bergischen Land.
Für ein gebürtiges Landei wie mich natürlich ein besonderes Highlight!
Das Wetter war klasse und in der großen Maschinenhalle roch es herrlich nach dieser typischen „Feuchte Erde, Dieselöl und Saatgut“-Mischung.
An einem großen Fendt-Traktor werkelten zwei junge Kerls kurz vor der Zwanzig, eifrig herum und versuchten, ein ums andere Mal vergeblich, den Motor zu starten.
Als sie mich bemerkten, grüßten sie kurz mit „Morjen“ und wandten sich wieder dem Gerät zu.
Schließlich kamen beide zu dem Schluss, dass die Batterie leer sein muss.
Meinen Tipp, es mit Anschieben zu versuchen, quittierten sie mit fast höhnischen Blicken und mein hastig aufgesetztes, breitestes und spitzbubigestes Grinsen überzeugte sie dann aber doch, dass ich es nicht ernst meinte.
Nachdem ich circa ein Drittel meiner Arbeit verrichtet hatte, und vom Erdgeschoss ins Obergeschoss der Halle wechselte, hatten sie einen Starter mit 230V-Anschluss gefunden, waren sich aber noch nicht einig, ob an der Batterie Schwarz gleich Plus oder Rot doch eher Blau war.
Aber eine kurze Weile später fuhren sie dann doch vom Hof.
Den Großteil meiner Arbeit hatte ich leider mitten in der Mittagszeit beendet.
Der Hof lag verlassen da. Mittlerweile wusste ich zwar, wo sich die kleine Hütte mit dem firmentypischen Pausenräumlichkeiten befand (denn Bauernhof hin oder her: Es ist nunmal eine Abteilung des großen Mutterkonzerns und die sind alle nach Schema F aufgebaut!), hatte aber keine große Lust mich eine Räucherkammer zu hocken. Stattdessen suchte ich auf dem Gelände die letzten Geräte, die ich noch zu prüfen hatte.
Ich fand aber nur eine große Kiste, gefüllt mit Äpfeln in allen denkbaren Verwesungsstadien.
Also hockte ich mich auf die Ladefläche meines Transporters, genoss die Ruhe, döste ein paar Minuten in der Sonne – bis ein dumpfer Knall mich aufschrecken lies.
Das hat sich aber nicht „normal“ angehört.
Es war genau 12:45 Uhr. Ende der Mittagspause. Ich ging um die Ecke hinter der ich das Geräusch gehört hatte und sah, keine 10 Meter entfernt die beiden Kerls von vorhin neben einem qualmenden, senkrechten Rohr stehen; Die Köpfe in den Himmel gereckt.
Ich tat es ihnen gleich, aber beim besten Willen konnte ich nichts erkennen, bis ein schmatzendes Geräusch gefolgt von einem blechernen „Pongongongongongong…“ aus Richtung Pausenraum erschallte. Die Reste eines überreifen Apfels verteilten sich dort gerade äußerst kunstvoll auf dem Wellblechdach.
Der Rest des Tages verlief wieder ganz harmlos, abgesehen vom wiederkehrenden Wahnsinn namens „Monatsabrechnung“.
Meine Essensrationen waren heute übrigens noch etwas spartanischer, als gestern bereits:
Eiweiß-Riegel, Eiweiß-Shakes, viel Gemüse und Tee.
Dafür nur knapp 1500 kcal Energie, also 750 unter Tagesbedarf.
Entsprechend müde bin ich jetzt auch.
Morgen Mittag und Abend wird sich das dann ändern: Power, Power, Power!
Eierreis-Suppe (schmeckt um erheblich besser, als es klingt!) und Honig-Müsli mit … Richtig: Eiweiß-Pulver.
Zu Hause angekommen, habe ich dann eben noch schnell den LT Miep!Miep! bei Facebook angemeldet.
Aber richtig einrichten werde ich das alles nach dem Rennen erst.
Sinn dahinter ist, dass ich dann mein privates Profil ein wenig mehr verschließen kann, der LT aber weiterhin öffentlich bleibt.
…nur für den Falle, dass sich irgendwann mal wer anderes dafür interessieren sollte.
Tagesbilanz: Kein Training
Begegnungen: 0 Läufer
Erkenntnis des Tages:
„Dorfjugend“ ist doch überall gleich.


