Samstag, 28. Januar 2012

Projekt XX: StrongmanRun 2012

Tag: 116 / 65. Trainingseinheit: Anschwitzen vor dem Wettkampf
Wetter: 5°C bei strahlendem Himmel, fast windstill

Da ist man einmal im Leben so richtig Selbstsicher und schon knallts einem an allen Ecken und Enden die Pannen um die Ohren.
Heute war eigentlich nur eine leichte Anschwitz-Einheit angedacht.
Das Anschwitzen dient dazu sämtliche Wettkampf-Utensilien einem letzten Test zu unterziehen. Eben eine kleine Runde joggen, den Körper nach der kurzen Ruhezeit auch wieder etwas „vorheizen“. Danach gründlich Dehnen, Duschen, Wettkampftasche packen und aus die Maus.

Heute klappte gelinde gesagt gar nichts!
Auf dem Weg zur Ponton musste ich feststellen, dass die Wegsenke noch knöcheltief mit Wasser gefüllt war. Normalerweise kein Hindernis, aber die Wettkampfschuhe würden bis morgen nicht wieder ganz trocken werden. Von den Socken ganz zu schweigen. Also bin ich vorsichtig (!!) durch den Schlamm außenrum und alles ging super.
Auf dem Rückweg wollte ich zwei rüstigen Rentnerinnen zur Hilfe eilen, die sich an dieser Stelle ein wenig verhaspelt hatten, und klatschte aber sowas von zielsicher in die größte Schlammkuhle überhaupt, dass Schuhe, Socken und Teile des Trikots nass waren.
Zu Hause schnell raus aus die Klamotten, gedehnt und geduscht, schonmal Reis für die Suppe aufgesetzt und danach habe ich mich an die Reinigung und Trocknung der Sachen gemacht.
…als es knusprig nach einer Melange aus Reis und Kochbeutel roch, erinnerte ich mich wieder an… naja…
Den Topf konnte ich nur noch entsorgen, derart war der Kunststoff geschmolzen und eingebrannt.
Also einen neuen Topf kaufen, wieder von vorne mit Kochen anfangen und weiter die Sachen reinigen.
Merken, dass keinerlei Max-Carb bzw. Protein-Riegel, Honig oder dergleichen im Hause ist, also wieder ab in die Stadt.
Beim Essen feststellen, dass alle Batterien leer sind, die Speicherkarten dafür aber proppenvoll rundete das Bild ab.

Zum Glück habe ich aber noch bemerkt, dass die Startnummer für das Rennen noch im Lauf-Ordner abgeheftet war und ich den CC noch in den Schuh schnüren musste.

So, jetzt gilt es eigentlich nur noch 4 Zahlen zu beherzigen: 94, 92, 91 und 90.
Das sind meine „Marker“, damit ich weiß wo ungefähr ich mich im Rennen befinde.

94 sek / 400m ~ ca. 39:00min Zielzeit
92 sek / 400m ~ ca. 38:30min Zielzeit
91 sek / 400m ~ ca. 38:00min Zielzeit
90 sek / 400m ~ ca. 37:45min Zielzeit

Alles andere, schneller wie langsamer, wäre für meine derzeitige Form („so voll aus dem Training heraus“) denke ich, vermessen.

Das schöne an Wettkämpfen ist, dass wirklich niemand sagen kann, was morgen passieren wird…

Tagesbilanz: 6,33km - 35:35min - 5:37min/km
Begegnungen: 3 Läufer, 2 rüstige Rentnerinnen

Erkenntnis des Tages:

Demut der junge Padawan muss lernen!

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