Woche 1, Tag 3: Nachtschwärmer im Testbetrieb

Heute war wieder einer dieser Tage…
Erst mit dem Bobbes net aus der Kiste gekommen, dann einen Haufen Papierkram zu erledigen. Zwischendurch eine Kleinigkeit gegessen und dann noch „mal eben schnell“ was im Internet recherchiert… Dabei stehen doch noch 70mins ruhigen Dauerlaufes an!
Tja und dann wars auch schon 18 Uhr.
Das ist auf nen Samstag eine ziemlich blöde Uhrzeit zum Laufen, denn da sind erfahrungsgemäß alle hektisch.
Die Einen wollen schnell nach Hause, die anderen drängt es ins Kino, die Disse oder was-weiß-ich.
Der Dummschwitzer also gar nicht dumm gedacht: „Leg ich nen Nachtlauf ein!“
Gut, hab ich bisher nur im Sommer gemacht, aber das muss ja im Januar deswegen nicht weniger spaßig sein.
Dann kann ich auch gleich ein paar neue Ausrüstungsteile testen, nachts sind schließlich alle Läufer grau!
So schälte ich mich dann auch brav gegen 22Uhr in mein erweitertes Outfit:
Unterwäsche, die neue Laufshorts (zum Test), darüber die Capoeira-Hose und ab in die Laufschuhe.
In die Seilschlaufen der Capoeirahose (die Seile beim Capoeira sind vergleichbar mit den farbigen Judo-Gürteln) dann das Gummiband der Strinlampe, die mir somit im 2m Radius den Boden beleuchtet und mich zu allen Seiten hin sichtbar macht.
Obenrum der Pulsgurt, das neue Laufshirt (ebenfalls zum Test) und die rote Softshell-Jacke als Windschutz darüber.
Dann, als drittes Testobjekt, der ProTouch-Flaschenhalter mit Taschen auf die Jacke (Testbericht und Bilder folgen gesondert liegen im Archiv). Ein besonderes Gefummel ist es dann an den linken Oberarm das blinkende Refelektionsband zum friemeln. Aber jetzt fehlt ja nur noch das Kopftuch und der Garmin und dann kanns auch schon…
… mist, muss nochmal.
Also alles wieder runter gerupft und wieder rein in die Kluft.
Endlich los auf die Piste, meine ganz persönliche 1-Man-Party auf den Wegen Kölns abfeiern!
Unten auf der Straße angekommen lief ich vor eine Wand: So fühlten sich also 8°C an?!
Der Winter hat definitiv mein Wärmegespür ruiniert. Also Blinkarmband ab, Flaschenhalter runter und die Jacke im Flur deponiert.
Die Warnleuchten und den Gürtel wieder umgeschnallt und endlich los!

Die ersten Meter zum Neulandpark gingen wie gewohnt im Warmlauftempo von statten und mittlerweile haben sich die Anwohner auch an den bekloppten Typen mit Blinklicht gewöhnt.
Am Rhein angekommen nutzte ich direkt einen großen Vorteil des Pro-Touch-Gürtels:
Ich zückte die IXUS60-Kamera!

Normal würde mich mein weg dort hinab und entlang des Rheinufers führen, aber für heute hatte ich mir eine andere Route überlegt (und wegen des Hochwassers auch überlegen müssen)
Ich würde erstmal über die Brücke rüber nach Köln, dort eine kleine Runde drehen, wieder über die Brücke zurück auf die Schääl Sick… ja und dann schau mer mal, die Nacht ist jung!
Auf der Brücke erwartete mich dann ein seltener Ausblick. Klar das Bayerwerk spiegelt sich immer im Wasser, aber nur bei Hochwasser so imposant:

Die Runde durch Köln verlief ruhig und beschaulich, kurz spielte ich mit dem Gedanken zu den Fordwerken und Richtung Niehl zu laufen… aber die Strecke lohnt lauftechnisch kaum. Also wieder rüber, aufs rechte Ufer, da kenne ich mich auch besser aus

Ich blickte auf den Tacho. Gerade mal 6km gelaufen. Also nee, da muss nochwas! So schlängelte ich mich an Bürgerhalle und St.Josef-Krankenhaus vorbei zum Erholungshauspark und dort quer durch eine der schönen, alten Wohnkolonien, die die Bayer AG anfang des 20. Jahrhunderts hier für die Mitarbeiter errichtete.
Somit hatte ich den ohnehin schon verschlossenen Neulandpark umrundet und begab mich entlang der Dhünn in Richtung Rheindorf. Die Dhünn führte erheblich weniger Wasser, als ich vermutet hätte! Aber leider war „mein“ Naturpfad direkt am Ufer hoffnunglos unter den Fluten begraben. Dieser Grundwasserabfluss ist befindet sich eigentlich 10m vom Ufer entfernt:

Ich durchquerte das menschenleere Bürrig, erreichte schließlich den Sportpark und kehrte über den Busbahnhof nach 80min und 12km wieder heim.
Was für eine schöne, ruhige Nacht!

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