Es spielt keine Rolle ob 100m Sprint, 100km Ultralauf oder irgendwas dazwischen.
Es ist egal ob 10km in 30 oder 90 Minuten:
Wann immer man am Rande des eigenen körperlich Machbaren läuft, an der Grenze zu einer neuen, persönlichen Bestzeit kratzt, muss man bereit sein einen Teil von sich zu ‚opfern‘.
Man muss willens sein, wirklich alles zu geben.
Über sich hinauswachsen.
Nicht aufstecken.
Der Körper rebbeliert, der Kopf hält dagegen an; peitscht voran.
Kurz vor dem Ziel fühlt es sich tatsächlich an wie ein kleiner Tod.
Ein Teil von einem selbst stirbt auf solch einem Lauf.
Bleibt buchstäblich auf der Strecke.
Aber gleichzeitig erwacht tief im Inneren etwas neues:
Stolz, Freude… Es ist schwer zu begreifen. Nur wer selbst einen solchen Lauf beendet hat, kennt dieses ganz spezielle Gefühl.
Auch ich fühle mich wie ausgetauscht: aus dem >40min-Dummschwitzer ist binnen 8 Wochen eine ‚Sub-40-Rakete‘ geworden!
Ich werde mich also doch für den leverkusener 10km-Elite-Lauf anmelden.
Mit dem ehrgeizigen Ziel möglichst nicht übberundet zu werden.
Lieber erkämpfe ich mir den vorletzten Platz im schnellsten Lauf, als dass ich im mittleren Lauf Top 10 finishe.
Ich muss zugeben, mit dem Motto „Dabei sein ist alles“ konnte ich mich als ehrgeiziger Mensch bisher kaum anfreunden.
Aber jetzt verstehe ich es:
Ich bin stolz darauf mir die Teilnahme an diesem Lauf erarbeitet zu haben, die Möglichkeit zu bekommen ‚mein‘ Trikot im schnellsten Lauf des Tages zu tragen.
Auch wenn es realistisch betrachtet nur ein Lauf unter vielen ist, so ist es für mich doch zugleich viel mehr als das.
An diesem Tag werde ich mich selbst feiern, die Früchte meines Trainings ernten.
Und selbst wenn ich als Elite-Fienchen Letzter werden sollte:
Die Hauptsache ist, ich war dabei!


