Dienstag, 17. Januar 2012

Projekt XX: StrongmanRun 2012

Tag: 105 / 58. Trainingseinheit
Wetter: -1°C, Kein Wind

Nach meiner „Glanzleistung“ gestern, musste ich heute den Plan geringfügig abändern:
Statt 3 mal 1000m Intervalle, lieber nur 6mal 400m.

Zielzeit: Irgendwo zwischen 60 und 80 Sekunden.
Nicht gleich übermütig werden. Der Vortag hat schließlich Spuren hinterlassen.
Auf der TSV-Anlage angekommen begebe ich mich erstmal ins Studio und spule ein verkürztes Krafttraining für Rücken, Bauch und Oberkörper ab.
Arme und Beine lasse ich aus, die bekommen gleich ihr Fett mehr als weg.
Als ich mich in der Umkleide statt in die Badelatschen in meine Thermo-Laufklamotten werfe und mir die Laufuhr umschnalle schauen viele der Anwesenden kurz ungläubig auf.
Das Flutlicht ist noch eingeschaltet, der Platz jedoch liegt verlassen da.

Nach 5 Runden warmlaufens trinke ich eine Kleinigkeit, ziehe Jacke und lange Hose aus und begebe ich an den Start.
Das letzte „richtige“ Intervalltraining hatte ich im Juni 2011 absolviert. In meinen Erinnerungen fühlte es sich auch gar nicht sooo schlimm an.
Einfach auf 6 Runden alles geben und erhobenen Hauptes unter die heiße Dusche.
Kinderspiel.

Nach Runde 1 gings mir noch ganz gut.
In Runde 2 bin ich gegen Ende merklich abgekackt.
In meinem Kopf machen sich andere, weniger verklärte Erinnerungen an das Training im letzten Jahr breit.
Runde 3 tut schon merklich weh, aber soweit ich das beobachten kann, werde ich vom Studio aus beobachtet.
Jetzt bloß keine Blöße geben!
Runde 4 verlangt mir alles ab. Ich Depp habe die „Erholungsphase“ auch ziemlich verkürzt. Vermutlich Imponiergehabe.
Beim Auslaufen stelle ich fest, dass mein Beobachter scheinbar nicht im Studio steht, sondern außen davor!
Was für ein harter Knochen.
Runde 5. Ich quäle mich durch die Kälte, die Lungen brennen, meine Beine auch.
Der Fremde zeigt keinerlei Regung. Für einen Moment hatte ich gedacht, er wäre verschwunden. Aber es waren nur die Schatten, die ihn kurzzeitig aufgesogen hatten.
Runde 6. Jetzt nochmal zusammenreißen und hier eine halbwegs ordenliche Leistung hinlegen.
Es gelingt mir.
Mehr oder weniger.
Zumindest habe ich überlebt.
Nachdem ich mir wieder Jacke und lange Hose übergeworfen habe, laufe ich gemütlich noch 2 oder 3 Runden aus.
Dabei stelle ich auch endlich fest, wer mich da die ganze Zeit beobachtet hat:
Die lebensgroße Bronzestatue eines Fechters, welche neben dem Seitenausgang des Studios steht.
… na ganz klasse.

Runde 1 - 423m - 73sek - 2:55min/km
Runde 2 - 418m - 79sek - 3:11min/km
Runde 3 - 328m - 62sek - 3:09min/km (Falsche Markierung gemerkt... Torfnase!)
Runde 4 - 390m - 83sek - 3:33min/km
Runde 5 - 394m - 80sek - 3:25min/km
Runde 6 - 399m - 79sek - 3:19min/km

Trainingsbilanz: 8,03km - 40:47min - 5:05min/km zzgl. leichtes Krafttraining
Begegnungen: Keine Läufer, aber viele andere Sportler - Und ein Fechter

Erkenntnis des Tages:

Bahntraining – How to kill yourself on 400 meters…

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