Sonntag, 5. Februar 2012

Projekt XX: StrongmanRun 2012

Tag: 124 / 70. Trainingstag: Regenerationslauf
Wetter: -4°C, strahlende Sonne und windstill: Gefühlter Frühling!

Gestern hatte ich aus Sorge, dass die Eisschicht an der Dhünn die Nacht vielleicht nicht übersteht, schon ein paar kleine Ambient-Shots mit dem Handy gemacht.
Heute war dieses kleine Flüsschen an einigen Stellen bereits komplett mit einer dünnen Eisschicht überzogen.
Die Auftaktrunde durch den Sportpark verkam also mal wieder mehr zum Stop-and-Go mit Kamera.
Leider war ich heute ohne meine Kamera-Assistentin Ricky und ihr bereits jetzt legendäres Dolly-Bike unterwegs.
Daher gabs heute eigentlich nur Ambient-Shots, von denen die Meisten wohl aus Schnittgründen noch nichtmal den Weg in den fertigen Film schaffen werden.
… aber für den Falle des Falles hätte ich eine Entenfamilie auf dem Eis und eine Amsel am Fluss-Ufer!
Für die lustigste Begegnung sorgte ein urig aussehender Mann, der dick eingepackt sein altersschwaches Rad Marke „Большевики“ (=“Bolschewiki“) den Weg entlang schob. Ich hatte gerade die Kamera weggepackt und krabbelte den vereisten Dhünndamm hoch, als mir sein zartes Stimmlein, welches jedem hamburger Marktschreier die Farbe aus den Augen geblasen hätte, irgend ein östlich angehauchtes Kaudewelsch um die Ohren bließ – gefolgt von dem deutschen Adjektiv „kalt.“
Ich lächelte grenzdebil.
Meint der jetzt, dass ihm kalt ist, oder was?!
Zur Untermalung seiner Aussage deutete er auf meine kurze Hose.
Ich schüttelte den Kopf: „Das ist nicht kalt“, gab ich betont langsam und deutlich zurück. Schon komisch, dass man immer diesen „Ei-Ei-Ei-Du-Dummes-Kind“-Tonfall annimmt, nur weil ein gestandener Mann die eigene Sprache nicht so gut kann.
Dabei ist mein russisch erheblich schlechter, als sein Deutsch!
Trotzdem lachte er.
Ob er mich an- oder ungläubig auslachte… das weiß wohl nur er.

Ich folgte der Dhünn gen Norden und versuchte nicht zu sehr auf die Landschaft zu schauen, denn bei strahlend blauen Himmel und in der Sonne glitzernden Eisschollen bot sich eigentlich alle 2 Meter ein schönes Motiv – Wenn ich nur meine EOS DSLR dabei gehabt hätte…

Schließlich verließ ich den Radweg und bog auf den Trail direkt am Ufer ein. Hier konnte ich dann dank der vielen Bäume endlich auch wieder ein paar Aufnahmen von mir selbst fertigen. Ich glaube so langsam kenne ich jeden „kameratragfähigen Ast“ auf diesem 3km langen Abschnitt beim Vornamen.
Die Kälte, die sich eigentlich gar nicht so anfühlte, saugte nur leider extrem an der Leistung meiner Akkus.
Da wurde das „Handschuhe ausziehen – Kamera rauskramen und ausrichten – Schauen ob der Blickwinkel frei von Passanten ist – Kamera starten – Handschuhe anziehen und in Startposition laufen – die eigentliche Szene filmen – Zur Kamera rennen und Handschuhe ausziehen – Kamera stoppen und warm wegpacken“ – Ritual schon recht hektisch.
Einmal bin ich sogar mit den Handschuhen vertauscht und nur zu 1/3 auf den Händen durchs Bild gestolpert… wieder ein potentieller Outtake….

An der Wupperbrücke angekommen absolvierte ich mit bereits blinkender Akku-Warnanzeige meine wöchentliche Aufnahme an dieser Stelle.
Meine Kamera-Markierungen sind noch immer sehr gut zu erkennen, trotz Hochwassers und Frost.
Glück gehabt!

Auf dem Rückweg filmte und fotografierte ich noch solange der Kamera-Akku mitspielte.
Er hielt bis nach Hause!

Die einzige beunruhigende Nachricht kommt von meinem linken Fuss:
Der muckt bereits seit 2 oder 3 Tagen rum, obwohl meine letzte Laufeinheit ja schon Montag bereits Donnerstag war. Irgendwas verursacht ein „helles“ Stechen zwischen Mittelfuss und Fersenpolster.
Derzeit habe ich meine Arbeitsschuhe in Verdacht.
Kann auch gut sein, dass ich am Donnerstag den Fuß als Ganzes überlastet habe, als ich einem Kollegen bei 2 größeren Prüflingen ausgeholfen habe und insgesamt mehr als 4.5 Tonnen an Gewicht in gebeugter Haltung bewegt habe.

Wenn es sich nicht drastisch bessern sollte, wird morgen auf jeden Fall pausiert!

Tagesbilanz: 14,01km - 72:38min - 5:11min/km
Begegnungen: 5 Läufer und Väterchen Frost

Wochenbilanz
Trainingswoche: 17

Laufeinheiten: 2
Distanz: 28,26km
Zeit: 2:21h
Pace: 5:00min/km

Gewicht: 79.7kg
Weitere Trainingseinheiten: 4
2 Stabi
1 Schwimmen (2:00h - ~5km)
1 Spinning (2:00h - 80km - 40km/h)

Erkenntnis des Tages:

Pregksafvie anroksjie kladowschjievksie Kalt. KAAAAAAALLLLLLTTT !!!

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