Projekt XX: StrongmanRun 2012
Tag: 127 / 72. Trainingstag: Schwimmen (Technik-Einheit)
Wetter: -7°C, grauer Himmel, ein Hauch von Schnee!
Der Arbeitstag war so la la.
Auf dem Weg zum ersten Kunden mitten in Köln verfahren und in letzter Not am Henkelmännchen das Handy-Navi angeworfen.
Dadurch hat sich alles ein wenig verzögert, sodass ich meinen Frühstücks-Müsli und die Tasse Tee dazu erst um 13:15 Uhr verschnabulieren konnte.
Nicht wirklich optimal für einen Trainingstag.
Gerade hatte ich die Müslischüssel leer und wollte mich über mein derzeit größtes Laster, Erdnüsse, hermachen da, kommt ein Kollege hinein. Auf einem Teller 2 Bratwürste mit Brötchen… ach ja, der gibt heute ja einen aus, weil wegen 50 Jahre und so… da lassen wir uns natürlich nicht lumpen.
Bratwürstchen mit Zigeunersauce auf Kaiserbrötchen passen erstaunlich gut zwischen Müsli mit Eiweiß-Pulver und Erdnüssen!
Noch nen Kaffe hinterher und fertig ist die Laube.
Schon den ganzen Tag über hatte es dann und wann Pulverschnee auf die Landschaft gezaubert. Nicht wirklich Schnee. Aber weiß!
Daher war ich auch ehrlich geknickt darüber, dass ich heute statt dem sehnsüchtig erwarteten Schnee-Lauf-Drehtag „nur“ Schwimmen durfte.
Und dann auch noch Technik-Training.
So richtig mit Konzentration und Aufpassen und… Wasser.
Auf dem Weg an der vereisten und traumhaft weiß gebetteten Dhünn (hoffentlich hält sich das bis Samstag!) entlang, konnte ich mir nichts unwirklicheres vorstellen, als den kompletten Körper nass zu machen.
Ich bin ja ohnehin kein großer Badefreak. Duschen reicht völlig. Und geschwommen wird nur, wenn ein Strand in der Nähe ist!
Aber für den „großen Sport“ muss man eben Opfer bringen. Vielleicht entwickle ich ja tatsächlich auch irgendwann einen Faible fürs Schwimmen. Wer weiß das schon?
Am Beckenrand angekommen, erwartete mich neben dem Aquarobic-Club auf den Bahnen 1 und 2 ein nahezu leeres Becken.
Lediglich auf der Schnellschwimmerbahn zogen zwei Torpedos schnittig ihre Bahnen.
Wenns so überschaubar ist, dann will ich die nicht stören und bleibe neben der Schnellschwimmer-Bahn. Bin heute eh nicht auf Tempo aus, sondern auf Technik.
Kopp unter Wasser, in die Brille gespuckt und auf!
Erstmal 4 Bahnen warm schwimmen.
Der Kreislauf kommt schnell auf Touren, Kasi überpaced mal wieder. Nichts Neues.
Stoppuhr angeworfen (zwecks grober Distanzbestimmung) und von nun an richtig:
Vom Beckenrand abstossen.
1. Linke Hand „schaufelt“ schnell und kräftig direkt unter dem Bauch entlang.
1a. Ellenbogen bleibt „oben“. Die Hand darf keine Luftblasen mitziehen!
2. Rechter Arm nach vorn strecken, wie wenn man einen Apfel pflücken will. Rücken streckt sich mit.
3. Rechte Hand flach und nur wenige Zentimeter unter die Wasseroberfläche führen.
4. Linke Hand streift voll ausgestreckt leicht den Oberschenkel und geht aus dem Wasser.
4a. Rechte Hand „knickt“ ein.
Erster Schlag.
5. Rechte Hand „schaufelt“ schnell und kräftig direkt unter dem Bauch entlang.
5a. Ellenbogen bleibt „oben“. Die Hand darf keine Luftblasen mitziehen!
6. Linker Arm nach vorn strecken, wie wenn man einne Apfel pflücken will. Rücken steckt sich mit.
7. Linke Hand flach und nur wenige Zentimeter unter die Wasseroberfläche führen.
8. Rechte Hand streift voll ausgestreckt leicht den Oberschenkel und geht aus dem Wasser.
8a. Linke Hand „knickt“ ein.
Zweiter Schlag.
1. Linke Hand „schaufelt“ derweil und kräftig direkt unter dem Bauch entlang.
1a. Ellenbogen bleibt „oben“. Die Hand darf keine Luftblasen mitziehen!
2. Rechter Arm nach vorn strecken, wie wenn man einen Apfel pflücken will. Rücken streckt sich mit.
3. Rechte Hand flach und nur wenige Zentimeter unter die Wasseroberfläche führen.
4. Linke Hand streift voll ausgestreckt leicht den Oberschenkel und geht aus dem Wasser.
4a. Rechte Hand „knickt“ ein.
Dritter Schlag.
A. Körper rollt leicht nach Links.
B. der Kopf dreht sich ebenfalls.
C. Sobald der Mund aus dem Wasser ragt wird
D. unter der linken Achsel hindurch in einer Sekunde soviel Luft eingesaugen, wie irgend möglich.
E. Während der nächsten 3 Schläge kontinuierlich ausatmen.
5. Rechte Hand „schaufelt“ derweil schnell und kräftig direkt unter dem Bauch entlang.
5a. Ellenbogen bleibt „oben“. Die Hand darf keine Luftblasen mitziehen!
6. Linker Arm nach vorn strecken, wie wenn man einne Apfel pflücken will. Rücken steckt sich mit.
7. Linke Hand flach und nur wenige Zentimeter unter die Wasseroberfläche führen.
8. Rechte Hand streift voll ausgestreckt leicht den Oberschenkel und geht aus dem Wasser.
8a. Linke Hand „knickt“ ein.
Erster Schlag.
1. Linke Hand „schaufelt“ schnell und kräftig direkt unter dem Bauch entlang.
1a. Ellenbogen bleibt „oben“. Die Hand darf keine Luftblasen mitziehen!
2. Rechter Arm nach vorn strecken, wie wenn man einen Apfel pflücken will. Rücken streckt sich mit.
3. Rechte Hand flach und nur wenige Zentimeter unter die Wasseroberfläche führen.
4. Linke Hand streift voll ausgestreckt leicht den Oberschenkel und geht aus dem Wasser.
4a. Rechte Hand „knickt“ ein.
Zweiter Schlag.
5. Rechte Hand „schaufelt“ schnell und kräftig direkt unter dem Bauch entlang.
5a. Ellenbogen bleibt „oben“. Die Hand darf keine Luftblasen mitziehen!
6. Linker Arm nach vorn strecken, wie wenn man einne Apfel pflücken will. Rücken steckt sich mit.
7. Linke Hand flach und nur wenige Zentimeter unter die Wasseroberfläche führen.
8. Rechte Hand streift voll ausgestreckt leicht den Oberschenkel und geht aus dem Wasser.
8a. Linke Hand „knickt“ ein.
Dritter Schlag.
A. Körper rollt leicht nach Rechts.
B. der Kopf dreht sich ebenfalls.
C. Sobald der Mund aus dem Wasser ragt wird
D. unter der rechten Achsel hindurch in einer Sekunde soviel Luft eingesaugen, wie irgend möglich.
E. Während der nächsten 3 Schläge kontinuierlich ausatmen.
Schwimmen ist meiner Meinung nach die technisch anspruchvollste Disziplin bei einem Triathlon.
Zumal man hier wahrscheinlich auch mit ein wenig Übung am Meisten Kraft und Zeit sparen kann.
Und obwohl man eigentlich ständig was zu tun hat, stellt sich bei mir nach kurzer Zeit eigentlich nur ein Gefühl ein:
Langeweile.
Man starrt auf die Kacheln, nur ab und an blickt man nach vorne, um zu kontrollieren, ob gerade kein Eisberg° den Kurs kreuzt.
Die Gedanken driften ab, man hört nur sehr wenig, da sich der Kopf tatsächlich fast durchgängig unter Wasser befindet.
Das ist auch so eine Eigenart des Kraul-Schwimmens: Man kann nicht schneller, als man kann – nichtmal kurzzeitig!
Beim Laufen oder Radeln geht das: Einfach eine Minute Vollgas. Danach gepflegt kollabieren.
Die Zeit dazwischen wird wild gejapst.
Beim Kraulen gibt es immer nur eine Gelegenheit zum Einatmen und zwar wenn ein Arm gerade über Wasser nach vorne schnellt.
In moderatem Tempo atmet man jeden dritten Schlag ein „Links, Schlag, Schlag, Rechts, Schlag Schlag, Links, …“
Wenns was schneller zugeht auch jeden zweiten Schlag „Links, Schlag, Rechts, Schlag, Links, Schlag, …“
Aber mehr is schon fast nicht. Und wenn du durch dein Amoktempo viel mehr Sauerstoff verbrauchst, als du im 2-Schlag ranschaffen kannst, dann geht das ungefähr eine halbe Bahn, also ganze 15 Meter gut.
Und dann ist auch schon Schluss.
Daran muss man sich erstmal gewöhnen!
Heute bin ich wild durch beide Gangarten gewechselt und habe schließlich den „4-Schlag“ für mich entdeckt.
Oder habe ich ihn heute erfunden!?
Also quasi ein 2-Schlag, bei dem ich einmal halt keine Luft hole.
Das Tempo, welches man bei so einer Atemfrequenz erreicht ist nicht wirklich berauschend, knapp über Brustschwimmen, aber man hat wunderbar viel Zeit unter Wasser die Armbewegung und Luftblasen zu kontrollieren.
Viel mehr gibts beim Schwimmen ja eh nicht zu tun.
Nach dem Training bin ich noch schnell zum Rewe gehuscht, habe mich mit Tortelloni und Gulaschsuppe eingedeckt, Taschentücher habe ich zum 4. Mal in Folge vergessen, dafür noch 500g Red Band Gummiknabbereien eingetütet. Wenn schon, denn schon: Haribo ist geschmacksneutral dagegen!
Die Tortelloni habe ich dann direkt in der Pfanne abgefackelt, während ich auf Facebook die Zeit mit Abby und Ricky verplappert habe.
Warum soll der Abend auch besser sein, als der Tag am Morgen anfing!?
In diesem Sinne: Morgen ist Ruhetag.
Das heißt Datensicherung des Videomaterials und Planung weiterer Drehtage steht an.
Vielleicht sogar schon mit Dolly-Bike am Sonntag… im Schnee?!
Schää wärs Schoo!
° Ein „Sinnbild“ von Uli und per Definition ein schwimmendes Objekt, welches unter Wasser weitaus mehr Körpermasse besitzt, als die kleine Spitze über Wasser vermuten lässt. So mancher Kraulschwimmer ist hier schon kopfvoran in einen Beckenboden gerauscht, obwohl er sich selbst nur knapp unter der Wasseroberfläche befand!
Tagesbilanz: 1:15h - 30 sek/Bahn - 3,75km
Begegnungen: Keine erwähnenswerten Realos, aber viele alte Erinnerungen
Erkenntnis des Tages:
Wer denkt, dass ein Long Run eintönig ist… der sollte mal Schwimmen!


