Montag, 13. Februar 2012

Projekt XX: StrongmanRun 2012

Tag: 131 / 75. Trainingstag: Erholungslauf
Wetter: +3°C, morgens Schneefall, abends Schneeregen

Schon seit 4 Tagen prognostizierte meine Wetter-App für heute 9:00 Uhr Schneefall.
In blindem Vertrauen habe ich also gestern Abend noch die Zeitraffer-Landschaftskamera klar gemacht (sie steht seit dem 25. September an einem fixen Punkt bei mir auf dem Fensterbrett) und tatsächlich: Heute morgen purzelte ich aus dem Bett, und alles war weiß!
Oh wie toll!
Meine Kollegen sind mittlerweile gut domestiziert, daher wunderte es sie auch gar nicht, dass ich heute meine Frühstücks- und Mittagspause komplett durcharbeitete auf ein arbeitssicherheitstechnisch konformes Mindestmaß herunterschraubte, um dafür noch etwas mehr Gleitzeit heraus zu kitzeln.
Punkt 16 Uhr stürmte ich in meine Wohnung, schon leicht geschockt, dass die weiße Pracht seit 10 Uhr kontinuierlich schrumpfte.
Hätte ich doch einen ungeplanten Urlaubstag nehmen sollen, und vormittags in Ruhe filmen sollen?!
Für die Winterszene wäre es auf jeden Fall besser gewesen, aber für mein ohnehin schon durch den Film über 1/3 aufgebrauchtes Urlaubskonto (Mitte FEBRUAR !!!) wäre es ein weiterer herber Schlag gewesen.

16:10 Uhr verließ ich komplett umgezogen wieder meine Wohnung und lief mich, strickt den Anweisungen des Orthopäden folgend, ganz langsam und vorsichtig warm.
Bei ungefähr 17km/h…
Ja, ich weiß. Sagt nix!
Mein Ziel war die Pontonbrücke, um erstens ein paar „faked Zeitraffer-Aufnahmen“ (faked deshalb, weil sie nicht wie üblich sonntags gedreht wurden) mit Schnee im Hintergrund zu starten, und zweitens hatte ich heute wahrscheinlich die einzige Chance überhaupt den „Abschnitt 4“ der Long Run-Szene scriptkonform abzudrehen.

Für jede „normale“ Trainings-Szene hatte ich mir einen Fix-Drehtag (oder mehrere) überlegt, damit Training und Trainingswettkämpfe sich später im Film möglichst homogen vermischen. Der Long Run ist jedoch die große Ausnahme, da er, anders als zum Beispiel das Intervalltraining, das Kernstück des Lauftrainings darstellt und über das gesamte Jahr, bei jedem erdenklichen Wetter gelaufen wird.
Wo also chronologisch hin damit im Film?

Meine Lösung ist daher, dass ich meine „Hausrunde“, eine gut 20km lange Schleife von der BayArena ausgehend an Dhünn, Wupper und Rhein entlang, bis zur Fähre Hitdorf und auf der kölner Seite von Langel bis Merkenich und wieder über die A1-Brücke nach Wiesdorf, in insgesamt 8 „Klimazonen“ eingeteilt habe.
Und zwar von „Sommerlich“ über „Spätsommer“, „Herbstlich“ und „Winter – Schnee“ / „Winter – Eis“ über „Frühling“ und „Frühsommer“ bis zurück nach „Sommerlich“.
Wann immer das Wetter zu den Zeitzonen passt, wird auf dem entsprechenden Abschnitt gefilmt.
Gestern war „Winter – Eis“ an der Reihe, welcher an der Fähre endet. Nach der Überfahrt ist es dann schon „Frühlin“ – Oh welch‘ Wunder des Films!
Darum auch das ganze Geschisse mit der Fähre gestern.
Belichtung, Wetter, Kleidung. Das wechselt zwar von Zone zu Zone (und soll es auch!), aber innerhalb einer Zone sollte es schon möglichst synchron sein.

Heute also „Winter – Schnee“.
Naja, „Winter – Schneematschreste“ würde eher passen, aber egal. Man muss halt nehmen was man bekommen kann.
Schnell noch einen Blick auf den Drehplan mit den einzelnen Passagen geworfen und dann gings auch schon los:
Der Herbst (ich warte noch auf Platzregen dafür…) endet mit der Kurve unter dem Westring, danach ist es plötzlich „verschneit“, komplett die Wupper entlang und nach der Kurve unter der A59-Brücke ist dann „Winter – Eis“. Das habe ich ja gestern schon alles gefilmt.

Es hat mal wieder wahnsinnigen Spaß gemacht. Ich habe die Uhr diesmal einfach mitlaufen lassen, das ewige Stop-And-Go-Gedrücke macht den Tag ja auch nur kürzer.
Nach ziemlich genau einer Stunde, der Schnee schmolz mir fast sprichwörtlich vor der Linse weg, war ich dann auch schon wieder zu Hause.

Die Aufnahmen sind ok.
Für die gegebenen Bedingungen sogar gut.

Damit habe ich bereits 3 der 8 Abschnitte filmverwertbar auf Platte gebannt.
Leider hatte ich die Idee mit den Zeitzonen erst während das Projekt schon lief, daher fehlt mir der Spätsommer 2011 auch… den hole ich dann einfach im Frühjahr 2012 nach.
Magie des Films!

Tagesbilanz: 11,34km - 61:35min - 5:26min/km
Begegnungen: 2 Läufer

Erkenntnis des Tages:

Symbolischer Winter ist besser als gar kein Schnee!

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