Der Tag danach

Sonntag, 26. Februar 2012

Projekt XX: StrongmanRun 2012

Tag: 144 / 85. Trainingstag: Regenerationslauf
Wetter: 9°C und komplett wolkenverhangen. Aber trocken.

Die Nacht war… zwiespaltig.
Ich schlief wirklich tief und fest – nachdem ich denn endlich einmal eingeschlafen war, denn in mir arbeitete es.
Die ganzen Eindrücke, das pralle Glücksgefühl überrollte mich förmlich.
Und so war es weit nach Mitternacht, als ich endlich tiefzufrieden einschlief.

11 Uhr, heutiger Tag.

Ich pelle mich aus dem Bett und beginne den Tag mit „Reste essen“
Den Belohnungs „Milka Tender XXL – Schwartwälderkirsch“ z.B.
Oder die übrig gebliebenen Big Corny Schwarze Schoko.
Danach verarztete ich noch ein wenig meine geschundenen Füße: Die Baumwollsocken hatten während der 21km wahrlich ganze Arbeit geleistet.
Derzeit besteht meine rechte Ferse eigentlich durchgängig aus Hornhaut, Blasen und Blasen unter Hornhaut.
Beide Fußoberseiten, der Spann (?), sind durch den Druck der Schnürung wund gerieben.
Naja, muss man durch.
Blasen mit Skalpell abgesäbelt, Isoproanol druff, dreimal tieeeeef durchatmen und mit Bepanthen und Pflaster versiegeln.

Dann setze ich mich hin und versuche den gestrigen Tag irgendwie in verständliche Worte zu fassen.

Gegen 17 Uhr bin ich damit fertig, ziehe mir meine Laufsachen über und – Laufe los.

Nach bereits 400m erlebe ich die witzigste Begegnung der gesamten Woche:
Auf dem Bürgersteig kommt mir ein Rasta-mäßig gekleideter Typ entgegen. Ein echter Chummer halt.
Als er mich sieht, geht er in eine breite Hocke, mustert mich von oben bis unten genau streckt dann den Daumen empor und grinst.
Ich bin so perplex von der ganzen Absurdität der Situation, dass ich ebenfalls den Daumen hochstrecke.
Er, noch immer in der Hocke, reckt mir nun die ganze Faust entgegen. Als ich auf seiner Höhe angekommen bin, schlagen wir ein wie alte Kumpels.
Durch die Musik höre ich ihn noch „Ja, maaaaaaan!“ rufen. Dann bin ich vorbei.
Als ich mich umdrehe sehe ich, dass er weitergeht als sei nichts gewesen.
Dies alles geschah in nicht einmal 10 Sekunden.

Der Rest des Weges war Standart, abgesehen von meinen brennenden Wunden am rechten Fuß.
Schweiß und offene Blasen – Daran werde ich mich wohl nie gewöhnen können.
Aber nach 3, 4 Kilometer tue ich es dann doch irgendwie.

Nach den allwöchentlichen Aufnahmen an der Pontonbrücke, trolle ich mich heimwärts.
Die ersten 72 Stunden nach besonders harten, körperlichen Beanspruchungen ist man extrem Infekt-Anfällig.

Ich wäre gerne noch ein wenig weiter gelaufen… aber lieber nichts riskieren.
War immerhin eine bemerkenswerte Woche!

Tagesbilanz: 9,23km - 46:17min - 5:01min/km
Begegnungen: 1 lustiger Kerl und 1 Läufer

Wochenbilanz
Trainingswoche: 20

Laufeinheiten: 5
Distanz: 73,65km
Zeit: 5:45h
Pace: 4:42min/km

Gewicht: 79,5kg
Weitere Trainingseinheiten: 3
1 Krafttraining
1 Schwimmen (1,9km - 33min)
1 Spinning (90km - 2:41h)

Erkenntnis des Tages:

Ja, maaaaaaan!

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