Riders on the Storm

„Wenn man um 19:30Uhr nicht wie geplant zum Vereinstreffen fährt, sondern zum Nüchternlauf aufbricht, ist zwar in der Tagesplanung einiges schief gelaufen, aber das heißt ja nicht, dass der Tag per se scheiße war.“
Hmm, nee. Nicht griffig genug!
Ein paar Regentropfen trafen mich ins Gesicht.
„2 Stunden länger als geplant auf Arbeit, nicht zum Spinning gekommen, Vereinstreff versäumt und stattdessen 10km durch den Regen gejoggt, wie nennt man das? – Happy End!“
Hmmm. Schon besser.
Ein paar Mal ließ ich das durch meine Hinrwindungen wandern, verwarf es aber ebenfalls.
Meine Garmin vibrierte am Handgelenk. Kilometer 7, Puls 145, Pace 5:00 glatt.
Das läuft ja schon wieder ganz gut, vor allem mit der beruhigenden Gewissheit, dass ich auch schon wieder im niedrigen 4er-Schnitt auf 21km unterwegs sein könnte, wenn ich denn wollte.
Heute will ich aber nicht!
Heute will ich genießen – und nebenbei etwas für meinen Fettstoffwechsel tun.
Der Regen nahm zu, als ich meine 1,5km-Runde am Rhein abermals neu begann.
Hier sind nichtmal mehr Menschen mit Hund unterwegs.
Nur ich. Ich alleine.
„Training ist das was du machst, während deine Gegner schlafen!“
Schon besser – wer hat das noch gleich gesagt?
Prefontaine?
Ich kam nicht drauf.
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God is … a DeeJay

Sonntag, 15.06.2014 – Aasee-Triathlon, Bocholt

Leise knirschen die kleinen Steinchen auf dem Weg unter mir.
Mein Atem geht schnell aber kontrolliert.
Ich fliege dahin.
Frei, in mir.

Der Schwimmstart war vor einer Ewigkeit, ganze 100 Minuten zuvor.
Die Schläge und Tritte sind nur mehr Erinnerungen.
Dass ich meine Zoggs Schwimmbrille auf dem Weg zur Wechselzone verloren und einfach habe liegen lassen ist längst vergessen
Der unbeschreibliche Moment, als ich auf der Bundesstrasse zum ersten Mal die Perlenkette aus 30 Rennradfahreren vor mir sah, ist unwichtig geworden.
Das Gefühl, als ich sie alle am Stück überholte und mich innerhalb weniger Minuten von Platz 37 auf 7 vorschob, kam mir so groß vor.
Jetzt ist er nichtig.
Die aufmunternde „High Five“-Hand des Postens am vorletzten Wendepunkt, Signal, dass ich jetzt schon in den Top 5 lag … egal.
Die Genugtuung, als ich kurz nach dem letzten Wendepunkt den Niederländer überholte und somit auf Platz 4 gelangte – unwichtig.
Meine Unsicherheit, ob ich das Lauftempo des nur wenige Meter vor mir liegenden Drittplatzierten überhaupt mitgehen konnte; verflogen.
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Kachelgedanken #2, KW 23

Nicht in das Licht sehen!

Einheit: 6x 150m auf Kurzbahn
(25m All Out / 50m WSA / 75m GA1 / 40sek Pause)

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Schwarz steht mir nicht

27. Pflüger Triahtlon, Harsewinkel (+++ Regionalliga +++)

Zu zweit standen wir an der Bahnregistrierung.
„Wir haben nur noch eine Badekappe, aber hier ist doch bestimmt einer, der…“, der Blick der Bahnzuteilungsfachfrau fiel auf meine 2mm-Haarpracht, „genau! Du kannst auch gerne ohne Haube starten.“
Dass dieser Moment weitreichendere Auswirkungen als das reine ‚Wassgefühl‘ beim Schwimmen haben sollte, hätten sich höchstens die Autoren des „Butterfly Effect“-Drehbuches denken können.
… wobei – ne, ich fürchte nichtmal die!

Kurz zuvor hatten wir, also Freddy, Kai, Andreas und ich mit den insgesamt 8 Chips (Radhelm und Laufschuh) ein wenig Roulette gespielt, den CheckIn hinter uns gebracht, die Wechselzone verlassen und waren zum Warmlaufen aufgebrochen.
Freddy, Kai und ich steuerten eine (sehr idyllische) Wohnsiedlung an und joggten plaudernd die Wege ab. Beim dynamischen Dehnen musste ich der Sonne Tribut zollen und mein Baumwoll-Shirt ausziehen, wollte ich nicht komplett dahin schmelzen… ich fürchte die Anwohner werden noch lange von dem erwachsenen Mann, mit rasierten Beinen, der in einem hautengen Einteiler einen ‚Ausdruckstanz‘ aufs Parkett legte berichten…
Aber hey: Es stand dick ‚Köln‘ auf meinem Hintern – und Klischees müssen geplfegt werden!
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Auf der roten Linie tänzeln

24. Sparda-Bank Triahtlon, Hagen (+++ Oberliga +++)

Wenn ihr die Musik nicht zusagte, so ließ sich mein Schwesterherz es sich zumindest kein bisschen anmerken.
Ich unterdies genoss den progessiven Heavy Metal in Dauerschleife, während wir in meinem Twingo die Autobahnausfahrt ansteuerten.
Soll mal einer behaupten wir Wettkampfsportler wären abergläubig, aber… glaubt mir: Wettkampfrituale haben Vorteile!
Sie bringen Körper und Geist in die richtige Stimmung; erinnern an positive Erfahrungen – bereiten so innerlich auf das Kommende vor.
Und da ich auf dem Weg nach Buschhüttten alleine im Auto saß und Five Finger Deathpunch auf vollster Lautstärke hörte, muss Schwesterchen da jetzt durch. Sind ja nicht sooo viele Wettkämpfe diese Saison.
„Die können auch super Balladen, sind nur leider keine auf diesem Album drauf“, versuche ich Stimmung zu machen, während Ivan „The lying! The bleeding! The screaming!“ dazwischen shouted. Weiterlesen

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